Der Schweizer Objektkünstler und Zeichner Alfonso Hüppi zählt zu den wichtigsten Vertretern der Nachkriegsavantgarde und Postmoderne. Sein Werk ist zwischen dem surrealistischen Humor von André Thomkins und der konkreten Ästhetik von Max Bill anzusiedeln.
Das umfangreiche Werk von Alfonso Hüppi zeichnet sich zunächst durch Alltags-Materialien aus. In seinen Holzobjekten und Papierarbeiten, die in ihrer spröden Sinnlichkeit Formexperimente zwischen Abstraktion und Figuration darstellen, zeigt sich eine selbstreflexive Arbeit am Bildbegriff. Hüppi schafft unkonventionelle Werke von der spontanen Handzeichnung bis zu skulpturalen Wandbildern.
Alfonso Hüppi wird 1935 in Freiburg im Breisgau geboren. Aufgewachsen in der Schweiz absolviert Hüppi von 1950 bis 1954 eine Ausbildung als Silberschmied in Luzern. 1960 beginnt er ein Studium der Kalligrafie an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Von 1961–1964 ist er dort Dozent für Kalligrafie und Bildnerisches Gestalten. 1964 hat er seine erste Einzelausstellung in der Galerie Parnass in Wuppertal sowie in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Von 1964 bis 1968 ist er Mitarbeiter an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden (Grafik, Kataloge, Plakate, Ausstellungen). Seit den 1960er Jahren stellt Alfonso Hüppi regelmäßig aus und nimmt an der Biennale (Padiglione sperimentale) Venedig (1970), der documenta 5 (1972) und der documenta 6 (1977) teil. Von 1974 bis 1999 unterrichtet er als Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und unternimmt internationale Studienreisen mit seinen zahlreichen Studenten. 1993 erhält Hüppi den Berlin-Preis der Akademie der Künste, deren Mitglied er seit 1974 ist. Von 1998 bis 2017 organisiert er mit Erwin Gebert „Etaneno – Museum im Busch“ in Namibia. Arbeiten des Künstlers befinden sich unter anderem im Kunstpalast Düsseldorf, im Sprengel Museum Hannover, im Museum Frieder Burda Baden-Baden und im Kunsthaus Zürich. Die Familie Hüppi zählt zu den prominenten Künstlerfamilien der Gegenwart. Alfonso Hüppi lebt und arbeitet mit seiner Frau Yeon-Shin Kim-Hüppi in Baden-Baden.
VAN HAM Art Estate betreut seit 2020 den künstlerischen Vorlass von Alfonso Hüppi, bei dem es sich um signifikante Holzobjekte und Arbeiten auf Papier handelt. 2006 wurde das Werkverzeichnis der Druckgrafiken veröffentlicht, welches die Arbeiten von 1953-2006 beinhaltet und von Thomas Hirsch bearbeitet wurde. Der schriftliche Vorlass befindet sich seit 2012 in der Akademie der Künste in Berlin.